by: armarti88 | Complete Story | Last updated Dec 3, 2024
Am späten Nachmittag, als die Sonne langsam hinter den Bäumen zu versinken begann und die Schatten im Wald länger wurden, machten sich Jessika und Martin auf den Weg. Jessika trug, wie immer, etwas Modisches: Ein enges, kurzes Top, das ihren Bauch freilegte, dazu eine knappe Shorts, die kaum mehr als ihre langen Beine betonte. Ihre Haare, die sie in leichten Wellen fallen ließ, schimmerten im letzten Licht des Tages. An ihren Füßen trug sie Sandalen, die perfekt zu ihrem pinken Nagellack passten. Martin, immer darauf bedacht, lässig und doch stilbewusst zu wirken, trug ein graues, enges T-Shirt, das seine sportliche Statur betonte, und eine dunkle Jeans. Um seine Schultern hing der Lederriemen einer Tasche, in der er den kleinen Käfig trug, der bald eine Fee beherbergen sollte.
Der Wald wirkte still und beinahe mystisch, als sie tiefer in die dicht stehenden Bäume vordrangen. Ein leichter Wind wehte durch die Blätter, doch von Tieren oder anderen Menschen war keine Spur. Jessika und Martin wussten, dass dies der perfekte Moment war – die Dämmerung, jene Zeit, in der die Feen angeblich am aktivsten waren.
„Hast du die Falle?“ fragte Jessika, während sie sich nervös umsah. Die Aufregung, bald alles zu bekommen, was sie sich je gewünscht hatte, war beinahe greifbar. Doch sie wollte sich nichts anmerken lassen.
„Natürlich,“ antwortete Martin ruhig, hob den kleinen Käfig aus der Tasche und schwenkte ihn in der Luft. „Jetzt müssen wir nur noch eine finden.“
Sie gingen weiter, als plötzlich ein schwaches, schimmerndes Licht zwischen den Bäumen auftauchte. Jessika hielt inne, ihre blauen Augen weiteten sich vor Aufregung. „Siehst du das?“ flüsterte sie. Martin nickte, ein listiges Lächeln schlich sich auf seine Lippen.
Vorsichtig näherten sie sich dem glitzernden Licht, das sich in einer kleinen Lichtung vor ihnen sammelte. Und dann sahen sie sie – Tawella, die Fee. Sie saß auf einem umgefallenen Baumstamm, ihre transparenten Flügel funkelten im sanften Licht der untergehenden Sonne, als ob sie aus flüssigem Glas gemacht wären. Ihr dunkles Haar war zu einem Dutt gebunden, und ein zarter Blumenkranz schmückte ihren Kopf. In ihrem weißen Kleid und mit bloßen Füßen wirkte sie beinahe wie eine kindliche Erscheinung, doch ihre spitzen Ohren verrieten ihre magische Herkunft.
Tawella summte leise ein Lied, während sie ein paar Blütenblätter von den Blumen pflückte, die um sie herum wuchsen. Sie wirkte friedlich und ahnte nichts von der drohenden Gefahr, die Jessika und Martin in diesem Moment darstellten.
„Das ist sie,“ flüsterte Jessika aufgeregt. Ihre Augen funkelten voller Gier. „Wir haben sie gefunden.“
Martin nickte und holte den Käfig hervor, während er sich leise an Tawella heranschlich. Die Fee schien vollkommen in ihre eigene Welt versunken, nichts deutete darauf hin, dass sie ihre Anwesenheit bemerkt hatte.
Plötzlich raschelte ein Ast unter Martins Fuß, und Tawella fuhr herum. Ihre großen, dunklen Augen weiteten sich vor Schreck, als sie die beiden Fremden sah. Sie sprang auf und ihre Flügel schlugen hektisch, doch bevor sie fliehen konnte, war Martin schnell. Mit einem gezielten Wurf stülpte er den kleinen Käfig über sie. Tawella schrie auf, als sie versuchte, sich mit ihren Flügeln zu befreien, doch der Käfig, den Martin gekauft hatte, war tatsächlich speziell. Er blockierte die Magie der Feen, und so konnte Tawella keinen Zauber wirken, um sich zu retten.
„Nein! Lasst mich gehen!“ rief die Fee mit einer überraschend klaren, kindlichen Stimme, während sie versuchte, die Gitterstäbe des Käfigs zu öffnen. Ihre kleinen Hände zogen daran, doch sie waren zu schwach. „Ihr wisst nicht, was ihr tut!“
Jessika trat an den Käfig heran, ein triumphierendes Lächeln auf ihren Lippen. „Ach, wir wissen ganz genau, was wir tun,“ sagte sie kalt. „Du wirst uns jetzt ein paar Wünsche erfüllen, und dann kannst du wieder in deinen kleinen Wald zurück.“
Tawella sah sie mit Tränen in den Augen an, ihre Flügel hörten auf zu schlagen, und ein trauriger Ausdruck legte sich über ihr Gesicht. „Ich kann euch warnen... Wünsche haben immer ihren Preis. Ihr werdet es bereuen.“
Martin lachte nur. „Preis? Unsinn. Du erfüllst die Wünsche, und wir nehmen, was uns zusteht. So einfach ist das.“
Tawella schwieg, doch tief in ihrem Blick lag eine dunkle Vorahnung. Sie wusste, dass dies nicht gut enden würde – doch für Jessika und Martin war das alles nur der Anfang ihrer vermeintlichen Macht.
Mit der Fee im Käfig und ihren Köpfen voller gieriger Gedanken machten sich Jessika und Martin auf den Rückweg. Sie ahnten nicht, dass ihre Wünsche bald in etwas ganz anderes verwandelt werden würden – in etwas, das sie sich in ihren wildesten Träumen nicht hätten vorstellen können.
The hunt for a fairy (german AR story)
by: armarti88 | Complete Story | Last updated Dec 3, 2024
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